Feuerwehr Seugast resümiert

6. Januar 2020
Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus, hinterlassen aber auch solche. Die 125-Jahr-Feier im Juni und die Anschaffung des neuen Feuerwehrautos prägen die Berichte bei der Generalversammlung der Feuerwehr Seugast.

Bei der Zusammenkunft im Gasthaus Hammer gedachte man zum Lied vom guten Kameraden der im vergangenen Jahr verstorbenen Mitglieder. Vorsitzende Isolde Schmidt bezifferte in ihrem Jahresbericht den Mitgliederstand bei zwei Austritten und vier Sterbefällen auf 229 Personen, davon 36 Aktive und 182 Passive, sieben Jugendliche und vier Ehrenmitglieder. 2019 bezeichnete sie als "absolutes Chaosjahr" mit Feierlichkeiten zum 125-jährigen Vereinsbestehen als Höhepunkt. Erleichtert stellte sie fest, dass der Ablauf des Festes den Organisatoren im Nachhinein recht gegeben habe, das Programm auf zwei Tage zu beschränken und den gewohnten nachmittäglichen Festzug mit dem Kirchenzug zu verbinden. Einige Wehren hätten dieses Konzept bereits übernommen.

Schmidt erinnerte auch an den Kameradschaftsabend, der erstmals im Vereinszelt beim Gerätehaus stattfand, und an den Florianstag mit der Weihe des neuen Feuerwehrautos. „Diese beiden Tage werden den Mitgliedern in schlechter Erinnerung bleiben“, bedauerte die Vorsitzende, „denn es war an mit nur drei Grad Celsius arschkalt!“ Sehr festlich, aber auch sehr zeitaufwendig sei die Veranstaltung zum Volkstrauertag gewesen, die eingebettet gewesen sei in der 450-Jahr-Feier des Marktes Freihung. Festlich sei das Jahr mit der Christbaumbeleuchtungsfeier im Dezember ausgeklungen, an der allerdings nur wenige Menschen teilgenommen hätten.

In ihrer Vorschau wies die Vorsitzende auf den Vereinsausflug nach Pilsen am Samstag, 18. Juli, hin. Der Kameradschaftsabend finde am Samstag, 2. Mai, dem Vorabend des Florianstages, ins Vereinszelt neben dem Gerätehaus statt. Zweiter Vorsitzender Andreas Götz bedankte sich bei Isolde Schmidt, aber auch bei Kommandant Dieter Graf für ihren Einsatz bei der Vorbereitung des 125-Jährigen: „Wos dej zwoa gleist hobn, des is da Wahnsinn.“ Kassier Martin Obitz stellte fest, dass der Verein auf soliden finanziellen Füßen steht und dank des großen Festes einen schönen Gewinn habe einfahren können.

Einen mit zahlreichen Fotos untermauerten Bericht legte Kommandant Dieter Graf vor, in dessen Mittelpunkt die Anschaffung des neuen Tragkraftspritzenfahrzeugs stand. Seit dessen Indienststellung seien bereits mehrere Wehren, auch von außerhalb des Landkreises, nach Seugast gekommen, um sich von der Ausstattung Einiges abzuschauen. Die Wehr selbst sei im abgelaufenen Jahr zu zwölf Einsätzen gerufen worden, darunter zwei Verkehrsunfälle, drei umgestürzten Bäumen, zwei Bränden und zur Hilfeleistung bei der Schneekatastrophe in Berchtesgaden. Psychisch belastend sei eine Alarmierung im Juni gewesen: „Töchter des Melders haben eine erhängte Person im Wald oberhalb der Kirche gefunden“. Um den jüngeren Feuerwehrleuten den Anblick zu ersparen, sei er nur mit einem älteren Kollegen zum Ort des Geschehens vorgedrungen, der paradoxer Weise den Flurnamen „Im Paradies“ trägt. Darüber hinaus habe die Wehr einige Übungen abgehalten.

Einen sehr erfreulichen Report legte Jugendwart Fabian Prösl vor. Als Höhepunkt des gesamten Jahres bezeichnete er die 24-Stunden-Übung der drei Jugendfeuerwehren Seugast, Freihung und Thansüß im Gerätehaus in Freihung. Daneben habe sich der Nachwuchs auch erfolgreich der Prüfung zum Erwerb der bayerischen Jugendspange unterzogen.

Zweiter Bürgermeister Helmut Klier zollte der Wehr seine Hochachtung und lobte ganz besonders die gute Zusammenarbeit der vier Gemeindefeuerwehren. Zum Schluss bat er die Vorsitzende Isolde Schmidt und Kommandant Dieter Graf, sich ins Goldene Buch der Gemeinde einzutragen und überreichte ihnen als Erinnerung an das Jubelfest den gravierten Zinnteller der Gemeinde.

Foto und Bericht: Otto Schönberger